Mohammed und Fathi kommen mit dem Kleinbus. Koffer verladen und Abfahrt zum Flughafen. Eine Stunde Flug von Kairo nach Luxor. Fathi bringt zwei Beutel Malventee mit; zur Entschuldigung, wegen der verpassten Sound & Light Show. Mohammed möchte nochmals genau den „Tathergang“ geschildert haben und fragt, ob ich einen Fragebogen ausfüllen könnte. Natürlich. Ich erkläre nochmals, dass beide Reiseleiter gut waren; Fachwissen und Kenntnisse über die Gepflogenheiten des Landes, alles top. Lediglich der Reisende kommt meist zu kurz. Niemals die Frage nach Toilette, Pause, Kaffee, oder dergleichen; das Programm hat Vorrang. Vollständigkeit und ist Trumpf und immer schnell fertig werden (zumindest in Kairo war das so). Nichts individuelles dabei. Wie bei einer Gruppenreise. Allerdings habe ich bei einer Gruppenreise mehr Möglichkeiten mich abzusetzen. Hier ist Hussein oder Islam immer dabei und die Höflichkeit gebietet es nun mal, dass man zuhört… Wenn mir jetzt jemand einen Rückflug nach Deutschland anbieten würde, würde ich annehmen. Gefällt mir überhaupt nicht…

Um 12 Ankunft in Luxor. Kurz vor dem Aussteigen noch eine kurze Ansage… Nichts passiert. Ich frage den netten Herrn auf der Nachbarseite, was los sei. „Top-VIP im Flughafen“, antwortet er. Aha, Top-VIP – ich drehe mich um und sage zu ihm, dass hier hundert davon in der Kabine seien. Er lacht. Mubarak stiefelt irgendwann dann doch noch zu seinem Jet und rauscht davon. Jetzt darf auch MS 732 die Kabine verlassen. Mit dem Bus geht es zu Ankunftshalle. Mohammed (hmh, wieder einer) erwartet uns bereits. Koffer geholt und ab geht es zum Nilschiff.

Das ist ist es also, die MS Nile Style. 5 Sterne Nilkreuzfahrtschiff – die Heimat für die nächsten 7 Nächte. Sieht ein wenig heruntergekommen aus, kann aber auch täuschen. Mal abwarten. Zimmer 316 ist reserviert. Das Schiff wird von drei Reisegruppen und einer Mini-Gruppe aus Cuxhaven bevölkert. Das Zimmer ist eine Katastrophe. Spakig und sehr klein. Das Bett unbequem und hart. Nicht mein Fall. Londoner Hotel der drei Sterne Kategorie, mehr nicht. Egal, um halb drei kommt Mohammed (oh Gott, schon wieder ein anderer Mohammed). und will zur Besichtigung von Karnak- und Luxor-Tempel abholen.

Mohammed der Dritte ist ein witziger Typ. Er spricht gut Deutsch und erklärt alles sehr ausführlich. Ich bekomme Bedenken… Aber alle Panik umsonst. Er erklärt, dass er immer am Anfang eine Einführung gibt, alles erklärt und sich dann meist in ein Cafe am Ausgang zurückzieht und die Zeit zum Anschauen und Fotografieren gibt. Aha, genau so sollte es sein! Prima. Entweder hat Mohammed der Erste angerufen, oder der erste richtig individuelle Reiseführer. Bestens.

Karnak ist sehr beeindruckend. Riesige Anlage und viel zu schauen. Da kommt man nicht in zwei Stunden durch. Macht aber nichts, beeindruckt wendet man sich dem nächsten Objekt zu.

Karnak Tempel

 

Ein witziges Detail am Rande ist der Wachposten auf dem Parkplatz. Fester Sonnenschutz inklusive.

Parkplatz bei Karnak

Der Luxor Tempel ist kleiner aber auch sehr schön angelegt. Es dämmert langsam und die Beleuchtung des Tempels tut ihr übriges. Sieht toll aus.

Luxor Tempel

Gegen halb sieben sind wir wieder auf dem Schiff. Mohammed der Dritte erklärt nebenbei, dass er die gesamte Zeit unser Begleiter sein wird. Sehr schön.