Um kurz vor sechs ist Aufstehen angesagt. In der Nacht – so gegen vier – haben wir in Assuan abgelegt und sind den Nil abwärts in Richtung Luxor unterwegs. Endlich dieses blöde Schiff an der Seite hinter uns gelassen. Gegen sieben Uhr sollen wir in Kom Ombo eine Besichtigung des dortigen Tempels machen. Schon einiges los auf dem Schiff. Die beknackten Deutschen und die in Unterzahl völlig unterlegenen Engländer haben ihre Handtuch-Liegen-Schlacht bis hierher getragen. Ab halb sechs werden die Sonnenliegen mit den Handtüchern belegt. Welch ein Schwachsinn. Die meisten Liegen sind den ganzen Tag über frei, weil der Handtuchbesitzer irgendwo herumkraucht. Die verblödete Schnepfe, die das Paket an der Schleuse heruntergeworfen hat ist bei dieser Fraktion vorn mit dabei. Na ja, wenn die es brauchen…

Kom Ombo ist ein kleinerer mittlerweile nicht mehr gut erhaltener Tempel aus der griechischen Zeit. Die Italiener haben ihn zu Beginn 1900 restauriert, indem sie Zement zwischen die Steine geschmiert haben. Bei den Ägyptern heißt der Tempel deshalb auch manchmal Zementtempel. In einer kleinen Kammer sind drei mumifizierte Krokodile ausgestellt. Menschenandrang, ich verziehe mich wieder. Sehr schön ist hier das Nil-O-Meter zu sehen. Ein tiefer Schacht mit Wendeltreppe. Durch eine Verbindung zum Nil konnte damals der Wasserstand an den Wänden der Grube abgelesen werden. War das Wasser zu niedrig oder zu hoch bedeutete das schlechtere Ernten und somit weniger Steuern für den Pharao.

Kom-Ombo Tempel

Für heute liegt nichts mehr an und Kom Ombo war der letzte gebuchte Besuch der Reise. Schauen wir mal.

Kapitän ohne Patent

Am späten Nachmittag passieren wir die Schleuse von Esna. Die Bootsverkäufer sammeln sich bei den entgegenkommenden Schiffen. Mehr als 10 liegen vor der Schleuse und warten auf Durchfahrt. Da haben die Verkäufer leichtes Spiel mit den Touristen an Bord. So gegen 20 Uhr werden wir dann Luxor erreichen. Dort geht es Donnerstag von Bord und um 8 Uhr mit Konvoi in Richtung El Gouna. Mittwoch gibt es zusätzlich noch das Museum von Luxor und gebucht die Sound & Light Show im Karnak Tempel. Nach der verpassten Gizeh Show eine willkommene Gelegenheit. Ist bestimmt viel schöner (auch wenn man sich das nur einredet).

Bootsverkäufer in Esna

Am Abend soll ein arabischer Abend stattfinden. Männer und Frauen sollen in den landesüblichen Galabewas erscheinen. Ja, ich habe mir auch eine gekauft. Äußerst praktisches Kleidungsstück…